p9:blog: WM-Quali und Türkei

WM-Quali und Türkei

"Istanbul/München - Nach dem Schlusspfiff des WM-Playoff-Spiels zwischen der Türkei und der Schweiz ist es in Istanbul zu schweren Ausschreitungen gekommen. Spieler der Gäste wurden durch Sicherheitskräfte und türkische Ersatzspieler tätlich angegriffen"

Erst vor einiger Zeit ist dieselbe Scheisse passiert, als die deutsche U21 gegen die Türken gewonnen hatte. Kann mir das jemand erklären? Warum immer in der Türkei? Warum wird nichts dagegen getan? Warum sind es nicht nur einzelne Kloppi-Fans, sondern auch Ordner (!!), Funktionäre und Spieler?

Deshalb freut mich das Ausscheiden im Nachhinein. Sorry, aber sowas gehört nicht in den Sport. Und deswegen gehören Mannschaften mit solch einem Umfeld auch nicht zur WM. Und den angedachten Ausschluss von der WM-Quali 2010 finde ich vor diesem Hintergrund durchaus gerechtfertigt. Ist zwar schade für die gewaltlosen türkischen Fans, aber wenn Gewalt derart kollektiv, wiederkehrend und von allen Seiten geübt wird, muss mal ein Punkt gemacht werden.

Nachtrag: Wenn schon Gewalt als Aggressionsabbau, dann sollten sich die türkischen Fans mal ein Beispiel an Kolumbien nehmen. Dort sind die Fans auch fanatisch. Aber sie suchen ihre Schuldigen in den eigenen Reihen: http://de.wikipedia.org/wiki/Andres_Escobar

p9berlin - 17. Nov, 12:26

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kapuste - 17. Nov, 12:51

Mich ärgert das auch

Aber mich ärgern auch so hirnlose, dafür gut abgehangene Formulierungen aus dem Jargon der Sportreporter, Trainer, Spieler etc. wie "sowas gehört nicht in den Sport", die dann genauso unbedacht übernommen werden. Wohin gehört Gewalt sonsthin? Remember Berti Vogts: "Hass gehört nicht ins Stadion. Solche Gefühle soll man gemeinsam mit seiner Frau daheim im Wohnzimmer ausleben."

itlus - 17. Nov, 13:19

Ja...

Ist schon sehr krass...leider werden jetzt alle bestraft...es sind immer ein paar Rabauken darunter die alles kaputt machen...tragisch..

p9berlin - 17. Nov, 16:12

erwischt

jaja, das mit dem "nicht in den sport gehören" ist was fürs phrasenschwein, ich gebs ja zu. aber so ganz hirnlos wars nicht, vielleicht zu abgedroschen ausgedrückt. natürlich gehören aggressionen zum sport dazu (vielleicht mal abgesehen von dressurreiten oder curling), zum fußball erst recht. und auch in jedem land der erde und jedem verein gibt es krawallisti, die ihre aggressionen an anderen auslassen müssen. klar und soweit auch kein problem. aber ich meinte was anderes: was mich am beispiel türkei so stört, ist, dass eine krass überdrehte nationalistische rhetorik der medien/trainer/des verbandes die zuschauer dermaßen anheizt, dass sogar SICHERHEITSKRÄFTE und ERSATZSPIELER nach einer niederlage der Gast-Mannschaft auf die Fresse hauen. Und dass das mehr als einmal passieren kann, ist nicht vertretbar. da wird vor jedem wichtigen spiel diese keule ausgepackt. sowas gehört zum sport nicht dazu. da ist der türkische fussball-verband selbst schuld, dass sie eventuell nicht zur wm fahren dürfen.

kapuste - 17. Nov, 19:10

Noch was

Ein paar allgemeine/weiterführende Gedanken dazu hat hier bei uns in Wien gerade Martin Blumenau vom Radiosender FM4 in seinem Weblog verfaßt. Wen(n)'s interessiert, siehe hier: http://fm4.orf.at/blumenau/209279/main

lecce-ultra - 18. Nov, 11:40

skandalös!

diese sache kann man überhaupt nicht schwer genug verurteilen. neben eines ausschlusses von der wm2010 sollte die türkei für mindestens 2 jahre keine heimspiele mehr austragen dürfen. welche mannschaft traut sich unter diesen umständen noch dorthin? und spielt dann noch ernsthaft auf sieg? außerdem waren es eben nicht wie in mailand die ultras. es waren leute die im innenbereich des stadions waren ersatzspieler, ordner, nach meinen informationen auch polizisten. diese haben zumindest die täter gedeckt in dem sie den kameras das filmen verboten haben. außerdem wurden die schweizer spieler am istanbuler flughafen 2 stunden lang gefilzt! (ob bei der anreise oder abreise weiß ich nicht) das ist schikane! und nicht nur von seiten einzelner, sondern es erscheint, dass von seiten des verbandes system dahintersteht. phrasen hin oder her, die türkei hat damit ein tabu gebrochen und muss dafür hart bestraft werden!

modernist - 18. Nov, 14:26

scheiss auf das phrasenschwein! das war unterste schublade, konnte mir zeitweise sogar in einer türkischen sportsbar selbst ein bild von der aufgeheizten stimmung machen. nach bekunden eines türkischen fans tragen daran wohl zum größten teil die medien die schuld, die bereits im vorfeld antischweizerisch gestimmt waren... der punkt ist aber dass man seitens des türkischen verbandes darauf völlig unangemessen reagiert hat und damit seine unfähigkeit internationle sportereignisse auszurichten ein weiteres mal unter beweis gestellt hat.

zu unserem österreicher: einfach mal scheisse schnacken oder? das problem sind hier nicht phrasen oder das darüber reden und ausnahmsweise auch nicht der fehlgeleitete intellekt eines volksgenossen, sondern konkrete gewaltausübungen der türkischen seite gegen eine nationalmannschaft eines fremden landes. solcherlei verhalten entzieht dem sport mit der vorausgesetzten friedfertigkeit aller seiten eines seiner basalen grundmuster, das schon zu zeiten der antiken olympischen spielen in form des olympischen friedens gültigkeit besaß. auf deine im ersten beitrag formulierte frage wüsste ich übrigens auch eine im wahrsten sinne des wortes "treffende" antwort.

p9berlin - 18. Nov, 23:50

„Liebe Türken, so geht es nicht weiter!“

...sagt Christoph Daum und trifft mit seiner Analyse "bewusst mit schaum vor dem mund" ins schwarze. zu lesen unter: http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1132055213606.shtml

schaum vor dem mund oder koks im blut? sorry, aber das musste sein. ha.

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